
In den letzten Wochen wurde aus mehreren politischen Lagern in Neuried der Wunsch geäußert, möglichst bald wieder ein Dorffest zu veranstalten. Zuletzt war das Dorffest 2025 auf Grund der Haushaltslage der Gemeinde Neuried ausgefallen. Für das Jahr 2026 gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen beschlossenen Haushalt; im vorliegenden Entwurf sind für das Jahr 2026 jedoch bislang keine Mittel für ein Dorffest vorgesehen. Es ist daher klar, dass eine alternative Finanzierung gefunden werden muss, wenn wir zukünftig in unserer Kommune nicht auf unser Dorffest verzichten wollen.
Aus diesem Grund hat Robert Hrasky am 14.10.2025 im Namen des BZN einen Eilantrag gestellt, eine staatliche Förderung für das Dorffest zu beantragen – die Frist hierfür läuft am 31.10.2025 für das Zuwendungsjahr 2026 aus. Der Antrag wurde am vergangenen Dienstag im Gemeinderat behandelt.
Die Verwaltung unter der Leitung des amtierenden Bürgermeisters führte zunächst aus, dass das Dorffest in seiner bisherigen Form nicht förderfähig wäre, die übrige Finanzierung noch nicht gesichert sei und der Antrag wohl keine Aussicht auf Erfolg hätte. Die Finanzierung und das Konzept des Dorffestes könne in der Kürze der Zeit nicht erarbeitet werden. Diese Ansicht wird seitens des BZN allerdings nicht vollumfänglich geteilt.
Richtig ist, dass der Antrag vorsieht, ein Budget aufzustellen und eine geplante Finanzierung vorzustellen. Dabei gibt es allerdings die Möglichkeit darzustellen, welche Finanzierungspunkte bereits gesichert und welche zunächst noch beantragt werden müssen oder erst angedacht sind. Hierzu gibt es im Antragsformular verschiedene Optionen zum Ankreuzen. Es ist als durchaus vorgesehen, auch Projekte, deren Finanzierung noch nicht abschließend gesichert ist, einzureichen und so durch eine Zusage einen wichtigen Meilenstein in der Finanzierung und somit gleichzeitig ein solides Argument für weitere Unterstützer zu erreichen. Das Konzept des Dorffestes enthält bereits wichtige kulturelle Aspekt, wie zum Beispiel eine Bühne auf der Musikdarbietungen stattfinden. Dieses kulturelle Engagement hätte man gegebenenfalls für einen Förderung erweitern müssen.
„Ob ein Antrag auf Förderung Aussicht auf Erfolg hat oder nicht, kann man nur herausfinden, wenn man ihn stellt“, kommentiert Felix Lechner, zweiter Vorsitzender des BZN, die Argumente im Anschluss an die Gemeinderatssitzung. Er selbst hat beruflich viel mit Kulturveranstaltungen zu tun und schon diverse Veranstalter bei der erfolgreichen Antragsstellung begleitet. „Ich verstehe nicht, warum man es nicht wenigstens versucht hat! Die Voraussetzungen wären gegeben.“
Im Verlauf der Diskussion zeigte sich, dass die Mehrheit des Gemeinderates zwar die Idee begrüßt, das Dorffest durch eine Förderung zu unterstützen. Aber zum einen erscheint die Zeit bis Juli für die Organisation zu kurzfristig, zum anderen werden die Zweifel der Verwaltung als zu erheblich betrachtet, um diese bis zum Antragsdatum Ende Oktober zu bereinigen. Aus diesem Grund zog Robert Hrasky seinen Antrag zurück. „Ich bin überzeugt, dass eine alternative Finanzierung gelingen kann. Wir werden weiter alles dafür tun, dass möglichst bald wieder ein Dorffest stattfinden wird – und das ist nicht nur eine leere Versprechung“ versichert er den Neurieder Bürgerinnen und Bürgern. Und auch Carolin Grimm, die Vorsitzende des BZN, ist überzeugt: „Das Dorffest ist für Vereine und Bürgerinnen und Bürger eine wichtige Institution im Neurieder Gemeindeleben. Gemeinsam können wir es trotz der aktuell schwierigen Haushaltslage wieder auf die Beine stellen. Kreative Ideen und ein etwas moderneres Konzept könnten eine entsprechende Förderung ermöglichen.“
Das Bündnis Zukunft Neuried (BZN) wird sich weiterhin für alternative Finanzierungen einsetzen, den aktuellen Antrag für das Zuwendungsjahr 2027 und weitere Finanzierungmöglichkeiten erarbeiten und dem Gemeinderat vorstellen. Damit ein Versprechen nicht nur ein Versprechen bleibt, sondern das Dorffest in Neuried auch wirklich wieder stattfinden kann.